LKW Fahrerassistenzsysteme
LKW Fahrerassistenzsysteme
Inhaltsverzeichnis: Welche Fahrerassistenzysteme gibt es? | Adaptive Cruise Control | Notbremsassistenten | Rückfahrsystem | Spurhalteassistenten | Reifendruckerkennung und Sprachsteuerung | Fazit
Für Nutzfahrzeuge werden ständig neue Fahrerassistenzsysteme entwickelt, die alle nur ein Ziel haben. Sie sollen die Sicherheit der Fahrzeuge verbessern, indem sie kritische Situationen erst gar nicht entstehen lassen. So wird die potentielle Gefahr für Unfälle reduziert, die üblicherweise mit Ärger, Aufregung, Nutzungsausfällen und erheblichen Verlusten verbunden sind. Häufige Unfälle mit Eigenverschulden erhöhen noch dazu die Kosten der LKW-Haftpflichtversicherung, sodass sich die Investition in serienmäßige oder nachrüstbare Fahrerassistenzsysteme gleich in mehrfacher Hinsicht lohnt.
Als Grundausstattung erhalten heutzutage alle Nutzkraftwagen ABS. Es ist das erste Fahrerassistenzsystem, das Eingang in die Serienproduktion gefunden hat. Das Kürzel ABS steht für das Antiblockiersystem, welches im Jahr 1936 vom deutschen Unternehmen Bosch patentiert und 1978 produziert wurde. (Quelle: Bosch.com)
Welche Fahrerassistenzsysteme für LKWs gibt es inzwischen?
Mittlerweile gibt es für LKWs eine ganze Reihe von Fahrerassistenzsystemen, wie etwa das System
- Adaptive Cruise Control, den
- LKW-Notbremsassistenten, die
- Rückfahrsysteme, die
- Spurhalte- und Spurwechselassistenten, die
- Reifendruckerkennung oder die
- Sprachsteuerung.
Adaptive Cruise Control
Das Fahrerassistenzsystem Adaptive Cruise Control sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern bietet dem Fahrer der Trucks auch eine echte Erleichterung der Arbeit. Bei diesem System, das kurz auch als ACC bezeichnet wird, ist ein Tempomat mit enthalten. Er arbeitet mit Sensoren, die erkennen können, wie groß der Abstand zum Vorausfahrenden ist. Wird ein Mindestabstand unterschritten, bremst dieses Fahrerassistenzsystem automatisch ab. So werden vor allem beim „Stop & Go“ Auffahrunfälle vermieden. Außerdem erkennt das ACC-System auch stehende Fahrzeuge sowie Fahrradfahrer und Fußgänger. Ein Video hierzu sowie ausführlichere Informationen bietet MAN Lkw Deutschland.
LKW-Notbremsassistent
Auf den Notbremsassistenten im LKW kann heute in Deutschland niemand mehr verzichten, denn er wurde im Spätherbst 2013 für neu entwickelte LKW-Typen gesetzlich vorgeschrieben. Ab November 2015 ist der Notbremsassistent in Deutschland eine Pflichtausstattung für jeden LKW, der neu zugelassen werden soll. (Quelle: Landesverkehrswacht.de) Der LKW-Notbremsassistent warnt den Fahrer zuerst vor kritischen Situationen. Kommt von diesem keine Reaktion, wird automatisch eine Notbremsung eingeleitet. Ähnlich funktioniert auch das Fahrerassistenzsystem „City Safety“, das vor allem Fußgängern und Radfahrern einen verbesserten Schutz vor Kollisionen mit einem Lastkraftwagen bietet. Allerdings funktioniert das System „City Safety“ nur bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von dreißig Kilometern pro Stunde.
Rückfahrsysteme für Lastkraftwagen
Die Trucker werden immer wieder mit der Herausforderung konfrontiert, auch ohne Einweiser rückwärts punktgenau an Laderampen heranfahren zu müssen. Genau dort leisten die Rückfahrkameras gute Dienste. Sie reduzieren das Risiko für Schäden an den Laderampen und den Fahrzeugen. Außerdem tragen sie dazu bei, dass beim Rangieren auch Personen erkannt werden können, die sich in dem Bereich aufhalten, der mit den Außenspiegeln der Trucks nicht eingesehen werden kann. Spezielle Rückfahrkameras für Lkws bietet unter anderem der Hersteller LUIS. Sie zeichnen sich durch ein robustes Material, einer integrierten Heizung sowie Shutterkameras aus, die die Kamera vor Schmutz und Beschlagen schützen. So wird dem Trucker jederzeit gute Sicht gewährt. (Quelle: Luis.de)
Spurhalte- und Spurwechselassistenten für den LKW
Wer regelmäßig auf den Autobahnen und Bundesstraßen unterwegs ist, der dürfte bereits damit konfrontiert worden sein, dass so mancher LKW ohne die Vorankündigung mit dem Blinker seine Fahrspur verlässt. Ursache ist häufig der Sekundenschlaf, der trotz der Einhaltung der gesetzlich zulässigen Lenkzeiten durch die Eintönigkeit des Fahrens auf geraden Bundesstraßen und Autobahnen auftreten kann. Droht bei einem LKW das unbeabsichtigte Verlassen der Fahrspur, gibt der Spurhalteassistent als erste Maßnahme einen akustischen Alarm aus. Ausgereifte Systeme leiten automatisch eine Lenkkorrektur ein. Der Spurwechselassistent greift dann ein, wenn beim Wechseln der Fahrspuren eine Mindestdistanz zu anderen Fahrzeugen unterschritten wird. Diese Systeme lassen sich wiederum mit einer videobasierten Müdigkeitserkennung kombinieren.
Video eines Spurhalteassistenten:
Reifendruckerkennung und Sprachsteuerung für den LKW
Unterschiedlicher Reifendruck beeinträchtigt das Fahrverhalten erheblich. Doch oftmals fehlt den Truckern die Zeit, den Reifendruck regelmäßig manuell zu kontrollieren, was dann zu einem der häufigsten Unfallrisiken führt, dem Schlingern. Wird ein voreingestellter Reifendruck unterschritten, zeigt dies das System zur automatischen Reifendruckerkennung dem Fahrer an. Ebenfalls dem bei Truckern üblichen Zeitdruck ist die Tatsache geschuldet, dass sie Daten ins Navigationssystem oder ins Handy während der Fahrt eingegeben. Dafür muss der Blick von der Straße und dem Geschehen vor dem Fahrzeug genommen werden und das Unfallrisiko steigt dramatisch an. Mit einer modernen Sprachsteuerung lässt sich die Gefahr von Unfällen durch Unaufmerksamkeit signifikant verringern.
Fazit:
Eine Spedition, die dauerhaft arbeitsfähige Fahrer und betriebsbereite Trucks haben möchte, kommt durch die ständig weiter steigende Anzahl von Fahrzeugen auf den Straßen ohne die Vielfalt der Fahrerassistenzsysteme nicht mehr aus. Fahrerassistenzsysteme sind durchweg günstiger als die Kosten, die im Zusammenhang mit einem Unfall geschultert werden müssen.
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