Wie umweltfreundlich ist der Versandhandel?
In Deutschland werden pro Jahr rund drei Milliarden Pakete verschickt – Tendenz steigend. Allerdings zeigt sich das Onlineshopping, das hauptsächlich für dieses hohe Paketaufkommen verantwortlich ist, aufgrund der großen Mengen an Verpackungsmüll, den zusätzlichen Transportwegen und der Lagerung alles andere als umweltfreundlich. Nicht zu vernachlässigen ist in diesem Zusammenhang auch, dass jährlich über eine Viertelmilliarde der Pakete von den Verbrauchern ohnehin wieder zurückgesandt werden.
Aus diesem Grund kommt es in hohem Maße darauf an, ein Bewusstsein für einen nachhaltigen Versandhandel zu entwickeln. Unternehmen wie asendia.de sind beispielsweise auf nachhaltigen Versand spezialisiert. Die Wichtigkeit der Nachhaltigkeit steigt in Zeiten des Klimawandels schließlich kontinuierlich an und sollte von jedem ernst genommen werden.
Klimafreundlich: Lokaler Einkauf oder Online-Shopping?
Das Öko-Institut hat eine Hochrechnung hinsichtlich der CO2-Bilanz des Internet-Shoppings vorgenommen. Dabei konnte jedoch festgestellt werden, dass weniger CO2 verbraucht wird, wenn im Internet Schuhe bestellt werden, als wenn diese mit dem Fahrrad in der Stadt in einem lokalen Geschäft geshoppt würden.
Der Grund dafür besteht darin, dass Geschäfte und Kaufhäuser sehr hohe Energiemengen verbrauchen – diese entstehen bei dem Onlinehandel nicht. Aus einer rechnerischen Perspektive würden sich so Innenstädte, die auf Geschäfte verzichten, klimafreundlicher gestalten.
Jedoch lässt sich diese Rechnung kaum pauschalisieren. Schließlich müsste dann auch die CO2-Bilanz von USB-Sticks oder Fernsehern berücksichtigt werden, denn der Energieverbrauch von Elektronikgeschäften fällt beispielsweise wesentlich höher aus als der eines Optikers. In den Transportern wird durch große Elektrogeräte außerdem mehr Platz eingenommen als von Kleidung. Es ist somit immer von dem jeweiligen Produkt abhängig, welche CO2-Mengen bei der Lieferung oder dem lokalen Kauf vor Ort entstehen.
Hohe Mengen an Verpackungsmüll durch Internethandel
Allerdings ist natürlich längst nicht nur die CO2-Bilanz für ein klimafreundliches Agieren entscheidend. Allein im Jahr 2015 verursachten Paketsendungen schließlich einen Bedarf an ganzen 1,5 Millionen Tonnen Verpackungsmaterialien. Jedoch bedeutet dies gleichzeitig nicht automatisch, dass auch 1,5 Millionen Tonnen Müll dadurch angefallen sind. Es findet heute nämlich bereits eine nahezu vollständige Wiederverwertung von Paketverpackungen statt.
Dennoch lässt sich nicht abstreiten, dass mehrere Tonnen Kartons ohne den Online-Handel eingespart werden könnten. Daneben sind auch die Energie und die Rohstoffe zu berücksichtigen, die im Rahmen des Recyclings und der Herstellung beansprucht werden. Die Umwelt wird daher durch jede Verpackung, auf die verzichtet wird, geschont.
Seitdem im Online-Handel ein rasantes Wachstum beobachtet werden kann, haben die Händler ihre Verpackungen verändert. Um zu verhindern, dass die Produkte im Zuge des Transports beschädigt werden, fallen sie beispielsweise grundsätzlich dicker aus. Durch diesen Trend leidet jedoch die Umwelt verstärkt.
Bei diesen Betrachtungen werden außerdem die sozioökonomischen Konsequenzen, die mit dem Online-Shopping einhergehen, vernachlässigt. Die Arbeitsbedingungen von Lageristen und Fahrern gestalten sich in vielen Fällen nämlich sehr schlecht. Daneben führt der zunehmende Online-Handel dazu, dass immer mehr Innenstädte aussterben.
Jede Bestellung hinterfragen
Es gibt somit durchaus Fälle, in denen sich ein Online-Kauf als umweltfreundlicher zeigt, als das Shopping im lokalen Geschäft. Die Klimabilanz unterscheidet sich zwischen den verschiedenen Produkten jedoch stark, da zahlreiche Faktoren, wie etwa der Energieverbrauch, der Transportweg und die Paketgröße dabei berücksichtigt werden müssen.
Diejenigen, die ihre Einkäufe in Zukunft möglichst umweltfreundlich gestalten möchten, sollten diese so vor allem bewusster tätigen. Die Umwelt profitiert generell umso mehr, desto weniger Produkte neu gekauft werden.
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