Weiterbildungsmöglichkeiten in der Logistikbranche
Der Führerschein allein reicht nicht aus, um in der Logistik und Speditionsbranche tätig werden zu können. Daher gibt es zahlreiche Weiterbildungen für Mitarbeitende in den Bereichen. Nirgends hat die Digitalisierung so stark Einzug gehalten wie in der Logistikbranche, entsprechend musste das Personal fit gemacht werden für den Umgang mit den neuen Technologien.
Transport und Logistikbranche
Die Branche steht in einem zweifelhaften Ruf. Zum einen ist der Personalbedarf hier besonders hoch, zum anderen werden immer wieder Informationen öffentlich bekannt, dass Billigkräfte aus dem Ausland mit maroden Fahrzeugen auf deutschen Straßen unterwegs sind. Doch die Branche ist besser als ihr Ruf, was die Tatsache beweist, dass Brief- und Paketsendungen in Deutschland meist schnell zugestellt werden und Absender wie Empfänger über den Sendungsstatus jederzeit informiert sind. Vieles ist automatisiert, was die Arbeit für Fahrer und Auslieferer erleichtert.
Zahlreiche Vorschriften sollen den Transport von Gefahrgütern sicherer machen und dafür sorgen, dass Fahrer nicht übermüdet auf den Autobahnen unterwegs sind. Die Missachtung dieser Vorschriften findet zwar durchaus statt, doch die Personalsituation in der Branche führt auch zu einem Umdenken bei Unternehmen.
Die Digitalisierung ist in der Branche ganz besonders stark vorangeschritten.
Transport auf allen Wegen
Bei dem Gedanken an Transport, sehen wir in erster Linie die langen LKW Staus auf den Autobahnen. Doch Transport findet auf vielen Wegen statt. Güterzüge rollen durchs Land, Schiffe fahren auf den Flüssen und Weltmeeren und nicht zuletzt wird auch in der Luft eine Menge an Gütern transportiert.
Auch der Personenverkehr ist letztendlich Teil der Transportbranche und bietet vielen Beschäftigten gute Karrierechancen, beispielsweise an Flughäfen oder im Transport von Geld oder Wertsachen. Von der Fortbildung zum Fahrdienstleiter bis zum Mechatroniker Seilbahntechnik finden sich hier viele spannende Berufsbilder, die sehr verantwortungsvolle Aufgaben haben.
Die facettenreichen Aufgaben in der Branche erweitern das Weiterbildungsspektrum auch auf andere Themengebiete wie beispielsweise der Sicherheitsbranche oder Fremdsprachen. Zudem erfordern die zu transportierenden Personen oder Gegenstände ggf. spezielle Kenntnisse. Die Fahrer eines Rettungswagens haben daher andere Weiterbildungsanforderungen als der Lokführer der Autos auf einem Güterzug geladen hat.
Gefragte Weiterbildungen in der Branche
Quereinsteiger interessieren sich besonders oft für die Umschulung oder Ausbildung zum Kraftfahrer. Die Kosten hierfür können ggf. von der Arbeitsagentur oder anderen Trägern übernommen werden. Doch einige fangen auch viel kleiner an und möchten erst einmal nur den Gabelstaplerschein erwerben oder wenn sie bereits Kraftfahrer sind, die Berechtigung erhalten, auch Gefahrgüter transportieren zu können (ADR Schein).
Umschulungen zur Fachkraft für Lagerlogistik, zum Speditionskaufmann oder Aufstiegsqualifizierungen zum Meister sind ebenfalls sehr begehrte Weiterbildungen.
Die Digitalisierung in der Branche hat einen hohen Weiterbildungsbedarf hervorgebracht. In erster Linie werden Helfer fit gemacht, mit den digitalen Prozessen umgehen zu lernen und die Ein- oder Ausgabegeräte bedienen zu lernen. Spezielle Software erfordert Fachwissen in der Anwendung und EDV Kurse für Anwender sind an der Tagesordnung. Die Angebote für eine Weiterbildung in der Lagerlogistik und Transportbranche sind zahlreich.
Ausländische Mitarbeiter profitieren von speziellen Sprachkursen Deutsch als Fremdsprache mit einem Bezug zur Branche. So gibt es diese Seminare meist von Jobcentern oder Arbeitsagenturen und tragen Bezeichnungen wie „Arbeiten in Deutschland“ oder „Deutsch in der Lagerwirtschaft“.
Die richtige Weiterbildung finden
Welche Weiterbildung die richtige ist, hängt von der Vorbildung und dem Ziel ab. Eine Fachkraft für Lagerlogistik, die sich selbstständig machen möchte, ist mit einem Existenzgründerseminar und einer Fachwirt- oder Meisterschulung gut beraten. Helfer, die einen Berufsabschluss nachmachen möchten, könnten Vorbereitungskurse für die Externenprüfung oder eine Umschulung interessant finden.
Ein guter Ansprechpartner für etwaige Weiterbildungspläne sind Bildungsberater in den zuständigen Kammern oder auch Mitarbeiter in der Arbeitsagentur. Mit guten Begründungen, warum die Weiterbildung langfristig die Beschäftigung sichert, können diese sogar gefördert werden. Die Nationale Weiterbildungsstrategie setzt sich mit dem Thema auseinander und das Qualifizierungschancengesetz regelt wer welche Förderung bekommen kann. Dabei soll die Chancengleichheit verbessert werden und auch Interessenten mit weniger guten Voraussetzungen bekommen die Chance, ihre Position auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.
Bürokratie, Zoll und Warenbegleitpapiere
Der Versand von Waren ist reglementiert. Besonders beim Versand ins Ausland oder auch beim Empfang aus dem Ausland, gelten besondere Vorschriften. Dabei haben dann einzelne Länder wiederum eigene Regeln, die es zu beachten gilt. Entsprechend ergibt sich für Speditionskaufleute oder Logistikfachkräfte ein Weiterbildungsbedarf in Zollangelegenheiten, Warenwirtschaft und dem richtigen Umgang mit den Warenbegleitpapieren.
Da die Transportbranche mit personenbezogenen Daten arbeitet, unterliegt sie auch hohen Datenschutzanforderungen, was ebenfalls einen gewissen Schulungsbedarf mit sich bringt, zumal die Datenschutzverordnungen sich auch gelegentlich ändern.
Der Umgang mit dem Computer oder anderen digitalen Endgeräten muss den Mitarbeitern inzwischen bereits auf der untersten Ebene geläufig sein. Strichcodes und Handscanner vereinfachen zwar vieles, doch muss alles auch korrekt angewendet werden, um davon profitieren zu können.
Das Personalwesen macht auch vor Unternehmen in der Transportbranche nicht halt. Die Weiterbildungswünsche hier reichen von der Ausbildereignung bis zur Lohnabrechnung oder dem Umgang mit Zeiterfassungssystemen
Im
mobilien und Fahrzeugvermietung
Eine wichtige Regel im Transportwesen ist die, dass Lagern Kosten produziert und Werte bindet. Trotzdem geht es nicht ohne Lagerung und diese braucht Lagerhallen, Stellflächen für Paletten oder Flüssigtanks etc. Entsprechend gibt es hier Aufgaben, die weniger mit dem Transport, als vielmehr mit Vermietung, Sicherheit und Vertragsrecht zu tun haben.
Bekannt und auch im privaten Bereich sehr beliebt ist die Mietung von Transportmitteln wie einem PKW Anhänger oder einem kleinen Transporter. Wer in einer Autovermietung arbeitet muss den Fuhrpark managen können, ggf. dafür sorgen, dass defekte Fahrzeuge repariert werden und hat einen direkten Umgang mit Kunden. Die Weiterbildungen hier erstrecken sich meist auf die Kommunikation, das Zeitmanagement und auf Themen in der Verwaltung.
Transport und Klima
Die Transportbranche hat den Ruf Klimakiller zu sein. Entsprechend sind innovative Ideen gefragt, die helfen bei hohem Transportaufkommen die Umwelt und das Klima zu schonen. Das Erarbeiten kürzester Strecken oder die optimale Auslastung der Ladefläche können dazu beitragen, Fahrten einzusparen und den CO2 Ausstoß zu mindern. Große Unternehmen beschäftigen Mitarbeiter, die die Emissionen überwachen und geeignete Maßnahmen vorschlagen und umsetzen, um klimaneutraler zu werden.
Fazit: Die Transportbranche ist sehr vielseitig und bietet entsprechend viele Karrieremöglichkeiten. Dabei tangiert der Transport sehr viele Themen vom Klima bis zur Fahrzeugindustrie. Die Branche ist mit vielen Vorschriften belegt, die es einzuhalten gilt. Fahrer müssen Schulungen besuchen, die sie befähigen die Ware zu befördern, die sie geladen haben und ggf. auch wissen, wie sie bestimmte Dinge zu entsorgen haben. Eine gute Qualifizierung aller Mitarbeiter hilft, schwere Umweltschäden zu vermeiden und Transporte sicherer zu machen.
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