Reparaturen unterwegs durchführen und so Kosten sparen
In der Logistikbranche geht es immer auch um Kosten. Jede Standzeit kostet das Unternehmen zum Teil hohe Summen, sodass es wichtig ist, dass die Fahrzeuge sich die meiste Zeit auf der Straße befinden. Zusätzlich sind die Zeitpläne der Fahrerinnen und Fahrer eng getaktet. Das bedeutet, dass Ausfälle und Defekte das Unternehmen viel Geld kosten. Es ist daher unverzichtbar, dass die LKW-Fahrerinnen und Fahrer selbst in der Lage sind, kleinere Reparaturen an ihrem Fahrzeug vorzunehmen. So lassen sich einerseits Kosten einsparen und andererseits geht weniger Zeit verloren. Doch worauf ist bei der Reparatur unterwegs zu achten?
Zu lange Standzeiten der einzelnen Fahrzeuge kosten den Spediteur viel Geld. Kleinere Reparaturen führen Fahrer deshalb besser selbst durch.
Die Verschleißteile am LKW
Bei Transportern, die stark beansprucht sind, kommt es immer wieder zu Verschleiß. Hierbei haben sich einige typische Teile herauskristallisiert, die besonders häufig von Verschleißerscheinungen betroffen sind.
Die Bremsen
Speditionen und Kunden befinden sich häufig in Industrie- oder Gewerbegebieten. Hier müssen die Transporter also durch den Stadtverkehr. Dieser beansprucht die Bremsen stark, unabhängig von der Art der verbauten Bremsen. Der Turnus, in dem Bremsen ausgetauscht werden sollten, hängt stark von der Fahrweise ab. Zwischen 15.000 und 50.000 gefahrenen Kilometern ist alles möglich. Umso wichtiger ist es, dass die Bremsen inklusive der Bremsbeläge und Bremsscheiben regelmäßig auf Verschleiß kontrolliert werden.
Die Reifen
Bei jedem Fahrzeug kommt es auf die Profiltiefe der Reifen an. Bei LKWs muss die Profiltiefe mindestens 1,6 Millimeter betragen. Sobald das Profil zu weit abgefahren ist, müssen alle Reifen gewechselt werden. Zusätzlich ist es nötig, Reifen bei starken Beschädigungen auszuwechseln.
Die Kupplung
Nicht nur beim Transporter wird die Kupplung häufig und stark beansprucht. Fahrer können hier zu einer langen Lebensdauer beitragen, indem sie die Kupplung schonend behandeln. Defekte bemerken die Fahrer zuerst, denn sie machen sich durch das Aufheulen des Motors, durch einen unklaren Greifpunkt sowie einen besonders langen Schaltweg bemerkbar. Hier gilt es, besonders aufzupassen und bei einem Verdacht gleich einen Fachmann zu konsultieren.
Weitere Verschleißteile
-Scheibenwischerblätter
-Lampen
-Sicherungen
-Ladebordwand
Es gilt, auf alle Verschleißteile ein besonderes Auge zu haben, um Schäden möglichst frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Nicht immer sind unterwegs Werkstätten zu finden. Werkzeug und Material für kleinere Reparaturen sollten Fahrer deshalb immer mitführen.
Kunststoffteile lassen sich kleben
Nicht wenige Teile im Transporter bestehen aus Kunststoff. Sie leiden häufig unter Materialermüdung und können dann zerbrechen oder porös werden. Um defekte Kunststoffteile zu reparieren, sind nicht immer Ersatzteile notwendig. Viele Reparaturen lassen sich einfach und unkompliziert mit Kunststoffkleber erledigen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, die reparierten Teile kurzfristig zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass die Instandsetzung korrekt erledigt wurde.
Ein großer Vorteil von Kunststoffkleber ist, dass er platzsparend verstaut werden kann. So können LKW-Fahrerinnen und Fahrer das notwendige Reparaturset immer dabeihaben und müssen sich um defekte Kunststoffteile keine Sorgen mehr machen. Für alles rund um den LKW ist ein wasserfester Kleber, der außerdem temperaturbeständig ist, die richtige Wahl.
Wichtig für LKW-Fahrerinnen und Fahrer ist, sich bereits im Vorfeld mit der korrekten Anwendung vertraut zu machen. So können sie im Fall der Fälle einfach loslegen und die defekten Teile mit wenigen Handgriffen reparieren. Umso schneller können sie dann weiterfahren.
Ersatzreifen und Co. gehören in jeden LKW
Zu den üblichen Dingen, die in jedem Transporter mitzuführen sind, gehören neben dem Warndreieck und dem Erste-Hilfe-Kasten auch ein Ersatzreifen und entsprechendes Werkzeug. Kommt es unterwegs zu einem Schaden am Reifen, ist es ratsam, sofort rechts ran zu fahren und den defekten Reifen auszutauschen. Das sollte jeder Fahrer und jede Fahrerin beherrschen.
Wichtig: Nach dem Reifenwechsel ist es ratsam, nicht allzu lange mit dem Ersatzreifen zu fahren. Sobald das Fahrzeug wieder im heimischen Unternehmen steht, gilt es, alle Reifen auf eventuelle Schäden zu kontrollieren. In jedem Fall ist der Ersatzreifen gegen einen neuen, unbeschädigten Reifen auszutauschen.
Nicht nur, wenn Fahrer mit einem Ersatztreifen unterwegs sind, sollten sie auf starkes und unvorsichtiges Beschleunigen verzichten. Denn diese Vorgänge beschleunigen die Abnutzung der Räder und erhöhen so die Gefahr von Verschleißschäden. Außerdem ist es für die Ladung sicherer, wenn der Fahrer sicher und bedacht fährt.
An Raststätten, Autohöfen und Tankstellen lassen sich verschiedene Dinge für die kleine Reparatur erwerben.
Das gehört in die Reparaturtasche für unterwegs
Damit der Fahrer oder die Fahrerin Reparaturen selbst durchführen kann, muss sie entsprechendes Material und Werkzeug an Bord haben. Doch welche Dinge sind hier wirklich notwendig und worauf lässt sich – beim geringen Platzangebot im Transporter – gut verzichten?
Wichtige Utensilien für die Reparatur unterwegs
-Ersatzreifen
-Handschuhe
-Wagenheber
-Kunststoffklebe-Set
-Warnweste
-Hydraulikschläuche
-Verschraubungen und passende Maulschlüssel
-Ladebordwandöl
-Ölsaugtücher
-Ersatz-Spanngurt
Mit diesen Ersatzteilen kann der Fahrer oder die Fahrerin problemlos einen Reifenwechsel, kleinere Kunststoffreparaturen oder Reparaturen an der Ladebordwand durchführen. Vor allem Letztere muss stets einwandfrei funktionieren, damit die Tour problemlos gefahren werden kann.
Auf diese Dinge können LKW-Fahrer getrost verzichten
-Scheibenwischerblätter
-Motoröl
Diese Teile lassen sich günstig an jedem Autohof, jeder Raststätte und Tankstelle erwerben. Hier lohnt es sich, sie bei Bedarf direkt vor Ort zu kaufen und die Rechnung entsprechend an das Unternehmen weiterzuleiten
Bei größeren Problemen: Werkstätten auf der Route kennen
Nicht jeder Schaden am eigenen Transporter lässt sich schnell selbst beheben. Vor allem größere Defekte müssen einem Profi vorgestellt werden. Dabei ist es nicht immer möglich, bis zur Rückkehr in der eigenen Spedition zu warten. Denn häufig ist es so, dass Schäden genau dann auftreten, wenn der Transporter gerade weit weg von zu Hause unterwegs ist. Hier ist es ratsam, sich bereits im Vorfeld mit Speditionen und Werkstätten vertraut zu machen, die einerseits auf dem Weg liegen und andererseits auch kurzfristig Reparaturen durchführen können.
Viele Speditionen arbeiten deshalb mit speziell ausgewählten Partnern im gesamten Liefergebiet zusammen. So lassen sich kostengünstige Reparaturverträge aushandeln, von denen alle Seiten profitieren. Fahrerinnen und Fahrer, die dann unterwegs einen Schaden bemerken, müssen lediglich kurz beim Partnerunternehmen anrufen und können dann direkt zur Reparatur kommen oder abgeholt werden.
Diese kurzfristigen Reparaturen sparen vor allem Zeit und somit auch Kosten für lange Standzeiten. So profitiert das eigene Unternehmen – und der Fahrer selbst ist pünktlich wieder zu Hause.
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Bilder:
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