Oldtimer-Transporte – das gilt es zu beachten
Oldtimer – Zeitzeugen der Geschichte, von emotionalem und finanziellem Wert für so manchen Liebhaber und Sammler, stehen diese „Schätze“ in vielen Garagen und Schuppen und erfreuen in den warmen Sommermonaten die Herzen ihrer Besitzer bei einer „Spritztour“ über die Landstraßen oder „sahnen“ bei Wettbewerben und Ausstellungen besondere Preise oder Auszeichnungen ab.
Die meisten Oldtimer können in gutem Zustand einen hohen Wert erzielen
(https://pixabay.com/de/ifa-f9-oldtimer-pkw-ddr-1661767/)
Auch immer mehr Händler spezialisieren sich auf den Bereich „Oldtimer“ und so sollte es nicht sehr verwundern, dass immer mehr Fahrzeuge dieser Art den Besitzer wechseln. Oldtimer lassen sich inzwischen nicht nur beim lokalen Händler oder direkt vom Liebhaber erwerben, sondern auch online. Portale wie Classic-Trader bieten eine Plattform um Oldtimer und Youngtimer von bekannten Marken wie BMW kaufen und verkaufen zu können. Wie aber läuft der Transport eines so wertvollen Fahrzeugs ab? Welche wichtigen Details sollten unbedingt Beachtung finden und wie wird der hohe Wert des Wagens abgesichert?
Vorteile des Autotransports
Durch einen externen Transport erfährt das Fahrzeug keine Laufleistung und der Kilometerstand bleibt gleich, was wiederum weniger Verschleiß und Abnutzung bedeutet. Zudem macht ein Transport durch eine Spedition bei längeren Strecken, beispielsweise ins Ausland, durchaus Sinn, wenn bedacht wird, welche Strecken sonst mit dem Fahrzeug zurück gelegt werden müssten. Oldtimer werden in den meisten Fällen in geschlossenen Transportern befördert, wodurch eine Verwitterung des Fahrzeugs, durch Wettereinflüsse und Schmutz, ausgeschlossen werden kann.
Vermittler
Wenn ein Autohändler, ob online oder offline, nun keine eigene Spedition besitzt, auf die er zurückgreifen könnte, beginnt die Suche nach einem geeigneten Spediteur. Diese Suche kann sich als sehr kosten- und zeitintensive Recherche herausstellen und viele Nerven kosten. Durch das „Zwischenschalten“ eines Vermittlers erübrigt sich diese Maßnahme. Durch den Vermittler lassen sich die gewünschten Anforderungen an einen Spediteur übersichtlich zusammentragen und gestalten. So können Preise und Leistungen mühelos verglichen werden.
Speditionen
Wenn so ein „Schmuckstück“ also seinen Besitzer wechseln soll, müssen Speditionen ihre Ressourcen bündeln und Höchstleistungen erbringen. Schließlich ist so mancher Oldtimer von hohem und unschätzbarem Wert – und das nicht nur für den (zukünftigen) Besitzer. Ein sicherer und reibungsloser Transport und deren Ablauf müssen also in jedem Fall gewährleistet sein. Als Erstes sollten ausreichend Informationen über, den Vorstellungen entsprechende, Speditionen eingeholt werden. Seriöse Anbieter der gewünschten Leistungen geben gerne Einsicht in ihre Unterlagen und Unternehmensführung.
Falls nicht ungefragt vorgelegt, können auf Nachfrage bestimmte Unterlagen „angefordert“ oder zur Einsicht verlangt werden:
• Qualitäts- und Logistikstandards des Spediteurs
• Preise (Preis-Leistungs-Verhältnis wird daraus meist ersichtlich)
• Güterschadenhaftpflichtversicherung vorhanden?
• Liegt eine Erlaubnis zum gewerblichen Güterkraftverkehr vor?
Ein Unternehmen, das gewerblichen Güterkraftverkehr ausführt, sollte folgende Voraussetzungen erbracht haben:
• keine unbeglichene Steuerschuld
• finanzielle Leistungsfähigkeit muss bestehen
• keinen Eintrag im Vorstrafenregister
• fachliche Eignung und Prüfung der Industrie- und Handelskammer (IHK)
Speditionen, die diese Bedingungen erfüllen können, bekommen eine Erlaubnis und somit sind sie berechtigt zum Erhalt einer Güterkraftverkehrsversicherung. Diese Versicherung ist bei einem Transport eines Fahrzeugs auf gewerblichem Wege unabdingbar und sichert der Auftragnehmer im Schadenfall zusätzlich ab.
Oldtimer transportfähig machen
Wenn die hauseigene Spedition beauftragt oder eine andere beliebige Spedition gefunden worden ist, das kann auch durch einen Vermittler geschehen sein, ist es an der Zeit entsprechende Vorbereitungen für den Transport des Oldtimers in die Wege zu leiten. Um Ärgernisse zu vermeiden und einen reibungslosen Ablauf des Transports zu ermöglichen, sollten einige wichtige Aspekte ins Auge gefasst werden.
Bei einer genauen Besichtigung des Wagens können Schäden, wie Kratzer am Lack, Beulen oder ähnliche Mängel, ersichtlich gemacht werden. Daher sollte vor dieser Besichtigung der Oldtimer einer gründlichen und sorgsamen Grundreinigung von außen und innen unterzogen werden. Nach dieser Reinigung können Fotos der Wagenaußenseite und seiner Innenausstattung geschossen und somit der Zustand des Wagens exakt und detailliert optisch fest gehalten werden. Fotoaufnahmen der vorhandenen Beschädigungen oder Besonderheiten am Oldtimer werden mittels Zoom-Funktion im Detail festgestellt und sorgfältig dokumentiert. Im Schadenfall kann so einfacher eine Regulierung durch die Versicherung der beauftragten Spedition vollzogen werden.
Anschließend können etwaige Wertgegenstände und andere Zubehörteile aus dem Fahrzeug entfernt und sicher verwahrt werden. So kann einer Beschädigung während der Transportfahrt vorgebeugt werden und der Wagen unbeschadet ans Ziel gelangen. Auch die Flüssigkeits- und Kraftstofffüllstände sind zu überprüfen. Beim Aus- und Einladen muss das Fahrzeug bewegt werden, was nur durch einen entsprechenden Füllstand gewährleistet werden kann. Nach dem Verladen in den Transporter der Spedition sollten sonstige Ladungsteile am und um das Fahrzeug herum ausreichend und gründlich gesichert sein. Dadurch kann eine Beschädigung des Wagens und eine eventuelle Gefährdung bei der Fahrt durch verrutschende Teile ausgeschlossen werden. Die Fahrzeugpapiere sollten sich beim Speditionsfahrer oder im Handschuhfach des Oldtimers befinden und dort aufbewahrt werden.
Versicherung nicht vergessen
Ein Oldtimer weist oft einen hohen Wert auf. Viele Besitzer nennen den Kauf eines Oldtimers aufgrund seines Wertes „Investition“. Dass hier ein entsprechender Versicherungsschutz vorhanden sein sollte, ist klar. Aber reicht diese Versicherung auch für den Transport aus? Je nach Wert des Fahrzeugs reicht hier eine Standardversicherung nicht aus und der Abschluss einer Zusatzversicherung sollte stattfinden. Bei teuren und namhaften Marken ist dringend dazu geraten, um im Falle einer nötigen Regulierung durch die Versicherung den Schaden ersetzt zu bekommen. Nur so „greift“ der volle Versicherungsschutz für den Oldtimer.
11855 Aufrufe insgesamt, 0 Heute