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Reifendruckkontrolle bei LKWs – Laut EU-Kommission kein Handlungsbedarf

Nachrichten | 13.04.2015 | | Verkehr | Thema: , ,

Lkw Unfall AutobahnPlatzende Lkw-Reifen sorgen auf deutschen Autobahnen fast täglich für Unfälle. Neben der erhöhten Unfallgefahr geht von falschem Reifendruck ein erhöhter Kraftstoffverbrauch aus. Die EU-Kommission sieht trotz markanter Folgen keinen Bedarf für die Einführung eines Reifendruckkontrollsystems an Lkws.

Ein Beispiel aus Unterfranken verdeutlicht die Gefahr, die von einem falschen Reifendruck in Lkw-Reifen ausgeht. Dem Fachmagazin kfz-betrieb teilte das zuständige Polizeipräsidium mit: „2014 verzeichneten wir neun Unfälle auf Autobahnen, bei denen Reifenplatzer an Lkw die Ursache waren. Dabei wurden 13 Personen verletzt. Zusätzlich haben wir bei Verkehrskontrollen 82 Mal Mängel an der Bereifung entdeckt.“

Für Pkw besteht bereits seit November 2014 ein gesetzlich verankertes Reifendruckkontrollsystem. Bei Lkws ist allein der Fahrer für die Kontrolle der bis zu 22 Räder verantwortlich. Dieser Kontrollpflicht kommen allerdings nicht alle Fahrer nach, wie die Unfallstatistik zeigt. Hartwig Kühn von Continental kommentiert: „Bis zu drei Prozent der Lkw-Reifen fallen frühzeitig aus“, weiter fasst er zusammen „der Grund ist fast immer Minderdruck.“ Laut einer Datenerhebung von Continental sind Nutzfahrzeuge durchschnittlich mit rund zwölf Prozent zu wenig Luftdruck unterwegs. Damit einhergehen ein um rund 1,5 Prozent höherer Verbrauch sowie eine um knapp zehn Prozent geringere Lebensdauer der Reifen.

Die Ergebnisse einer 2013 erstellten Studie der EU-Kommission sind weniger markant. Demnach würde die Einführung eines flächendeckenden Reifendruckkontrollsystems den Kraftstoffverbrauch der Lkw-Flotte in Europa um nur 0,18 bis 0,35 Prozent reduzieren. Die Zahl der Unfälle würde um 0,8 bis 4 Prozent sinken. Für eine Empfehlung zur Einführung einer Reifendruckkontrolle reichte das offensichtlich nicht.

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