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Mittelfristprognose: Langsames Wachstum beim deutschen Güterverkehr

Nachrichten | 05.04.2017 | | Politik und Recht, Verkehr, Wirtschaft | Thema: , , ,

Wie die SSP Consult Beratende Ingenieure sowie das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) in ihrer aktuellen Mittelfristprognose mitteilen, wird unter anderem der nachlassende Einfluss auf die Tonnageentwicklung seitens der Bauwirtschaft die Nachfrage nach Gütertransporten innerhalb Deutschlands mittelfristig abschwächen. Gleichzeitig beeinflussen die Handelspolitik der USA sowie der EU-Ausstieg von Großbritannien die Wirtschaftsprognosen negativ. Für 2017 rechnen die Experten jedoch mit einem weiteren Anstieg des Wachstums.

Während das BAG für die Transportleistung in Deutschland ein 1,5 Prozent hohes Wachstum für dieses Jahr erwartet, wird für das Transportaufkommen ein Zuwachs von 1,2 Prozent auf 4,32 Milliarden Tonnen prognostiziert. Mit einem Plus von 2,1 Prozent im Kombinierten Verkehr und 2,5 Prozent der Luftfracht, gelten diese beiden Sektoren als Wachstumsgewinner. Auf der Schiene (0,4 %), auf der Straße (1,3 %), in der Seeschifffahrt (0,7 %) sowie in der Binnenschifffahrt (0,5 %) fällt das Wachstum geringer aus.

Mehr Transportaufkommen und grenzüberschreitender Verkehr

Auch längerfristig betrachtet, sagt die Behörde eine Zunahme des Transportaufkommens voraus: Waren es 2016 noch 4,27 Milliarden Tonnen, sollen es bis 2020 4,38 Milliarden Tonnen sein. Pro Jahr entspricht dies einer Zunahme von durchschnittlich 0,68 Prozent. Die Transportleistung soll gleichzeitig von 661 Milliarden tkm auf circa 697 Milliarden tkm steigen, was wiederum durchschnittlich 1,34 Prozent Wachstum entspricht. Die Experten schlussfolgern in ihrer Mittelfristprognose daraus, dass sich auch die durchschnittliche Transportentfernung in Deutschland ausweiten wird. Weniger nationale Transporte dürften demnach bis 2020 zulegen, sondern eher der grenzüberschreitende Verkehr.

2016 profitierte der Straßengüterverkehr von vermehrten Bauinvestitionen sowie einer guten Konjunktur und schaffte es mit einem Wachstum von 1,5 Prozent auf 3,59 Milliarden Tonnen. Auch die verminderten Transporte von Massengütern durch Binnenschiff und Bahn begünstigten die positive Entwicklung im Straßengüterverkehr. Bahn (-1,6 %) und Binnenschifffahrt (-0,8 %) fuhren stattdessen ein Minus ein. Bei letzterem Verkehrsträger war unter anderem eine Niedrigwasserperiode für das Ergebnis verantwortlich. Sowohl Bahn als auch Binnenschifffahrt kämpften außerdem mit einer rückläufigen Verkehrsleistung.
Langsames Wachstum beim deutschen Güterverkehr
Positiv fiel als Ausnahme der Kombinierte Verkehr auf. Hier wurde ein Zuwachs von 1,9 Prozent auf 91 Millionen Tonnen realisiert. Beim Kombinierten Verkehr sollen Binnenschiff und Bahn bis 2020 ein leichtes Wachstum bei den Transporten erzielen. Wobei die Bahn nicht mit den Prognosen beim Straßentransport mithalten kann. BAG prognostiziert bis 2020 eine jährliche Zunahme der Verkehrsleistung um rund 1,1 Prozent und 0,4 Prozent Mengenzuwachs. Zur Binnenschifffahrt liefert die Mittelfristprognose Hinweise über eine Verkehrsleistungssteigerung von 0,7 Prozent und einen Mengenzuwachs von 0,3 Prozent.

Ebenfalls als rückläufig, wird der Massengütertransport auf der Straße bezeichnet, wobei von einer Kompensation durch einen Zugewinn an Aufkommen und Leistung beim Containerverkehr in Seehäfen sowie hochwertigen Gütertransporten ausgegangen wird. Voraussichtlich soll der Straßentransport bis 2020 im Schnitt um 0,6 Prozent an Aufkommen und 1,4 Prozent an Leistung zunehmen.

Überraschung 2016: Die Luftfracht

Überraschend positiv entwickelte sich 2016 die Luftfracht mit einem voraussichtlichen Wachstum von insgesamt 3,4 Prozent allein in der zweiten Jahreshälfte. Der langfristige Trend kann beim Aufkommen dennoch nicht erreicht werden. Im laufenden Jahr sollen 2,5 Prozent und in jedem weiteren Jahr bis 2020 jeweils rund 0,5 Prozent Wachstum zustande kommen. Nach positiven Zahlen Ende 2016 geht das BAG beim Seeverkehr mittelfristig gleichermaßen von dieser Entwicklung aus. Der ansteigende Welthandel innerhalb des Prognosezeitraums führt zur Annahme, dass sich der Seeverkehr ab 2017 jedes Jahr um rund 0,5 Prozent steigert.

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Quelle: Pressemitteilung/ Bild: pixabay

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