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Investitionen in Logistik gestiegen: Amazon, Google und Co. erobern die Branche

Nachrichten | 23.03.2018 | | Unternehmen, Wirtschaft | Thema: , , , , , , , ,

Die scheint im Silicon Valley an Popularität zuzunehmen. Wie eine aktuelle Studie zum Investitionsverhalten der fünf führenden Onlinehändler beziehungsweise Technologieunternehmen zeigt, investierten Amazon, Ebay, Google, JD.com und Alibaba allein 2017 in 17 Start-ups im Bereich Transport und Logistik. Insbesondere Marktplätze zur Steuerung von Logistik in Echtzeit (On-Demand-Delivery-Plattformen) weckten das Interesse der „Big Five“. Zudem standen Robotik, künstliche Intelligenz, autonomes Fahren, Softwarelösungen und Marktplätze ganz oben auf dessen Agenda.

Überraschend, kommt das hohe Interesse der Onlinehändler an der Logistikbranche nicht. Die Konzerne zielen mit ihren Investitionen in Lösungen und Kompetenzen der Start-ups auf eine Optimierung und Erweiterung der eigenen Logistiksysteme und Logistikinfrastrukturen ab. Gegenüber etablierten Betrieben in Logistik und Transport profitieren die Technologieunternehmen nicht nur von ihrer wirtschaftlichen Stärke, sondern gleichzeitig von ihrer agilen Struktur, welche es ihnen erlaubt, Start-ups einfacher zu integrieren. Etablierte Betriebe suchen zwar auch nach attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten, um den Geschäftserfolg langfristig zu gewährleisten, gehen dabei aber deutlich zurückhaltender vor. Zum Vergleich: Die zehn größten Marktteilnehmer tätigten 2017 nur neun Start-up-Investitionen.

Neuen Kundenanforderungen gerecht werden

Mit den Investitionen in neue Marktteilnehmer wappnen sich Onlinehändler auf neue Kundenansprüche und technische Herausforderungen. Die On-Demand-Delivery-Plattformen erlauben beispielsweise eine Transportsteuerung, die sich am Bedarf orientiert und der individuellen Kundenstruktur mit spezifischen Ansprüchen gerecht wird. Mehr Effizienz bei der letzten Meile erhoffen sich die Konzerne unter anderem über Drohnen, autonome Lkws sollen Transport und Flottensteuerung automatisieren. Darüber hinaus werden innovative Softwarelösungen im Rahmen der Digitalisierung benötigt, um verschiedene Strategieansatzpunkte miteinander zu verbinden. Erste Tests mit Roboters könnten schon bald eine Revolution der Warenhaussteuerung begünstigen.

Individuelles Investitionsverhalten

Die Analyse verdeutlicht, dass sich das Investitionsverhalten der fünf untersuchten Konzerne von dem der etablierten Logistik- und Transportunternehmen unterscheidet. Dies betrifft sowohl die Zahl der Direktinvestitionen in branchenrelevante Start-ups als auch die Risikobereitschaft. Etablierte Marktteilnehmer stellten Kapital vorwiegend ab der fünften Finanzierungsrunde bereit, Onlinehändler hingegen stiegen schon in der ersten Runde ein und konnten sich durch ihr Timing Zugriff auf innovative Ansätze sichern.

Google als lernfähiger Vorreiter

Google investierte in der Vergangenheit früh in diverse Geschäftsmodelle und Produkte, musste jedoch oft genug Lehrgeld bezahlen. Die Trial-and-Error-Strategie ist inzwischen Vergangenheit. Heute geht Google umsichtiger vor und tätigt Investments mit höheren Erfolgsaussichten. Augmented Reality, künstliche Intelligenz und Lösungen für autonomes Fahren sind Google momentan besonders wichtig. Kooperationen mit Uber und Tesla dürften die Transportfahrzeuge der Branche künftig prägen, während Zipline die Kundenbelieferung via Drohne fördert.
Um globale Transportströme zu steuern, investierte Google in die Logistikplattform Flexport und sicherte sich damit wertvolle Daten. Im Bereich effiziente Transportsteuerungssysteme mit künstlicher Intelligenz investierte die Suchmaschine in Keep Truckin, ein Start-up, das Bus- und Lkw-Fahrer beim Dokumentieren und Steuern der Fahrten hilft. Doch damit nicht genug: Außerdem gelangte Google über Boxbee (städtisches Lagerungssystem) und Clutter (Warenhaus Lösungen und Lagermanagement) an Erkenntnisse zum Kundenverhalten und konnte das Know-how über erforderliche Services der Zukunft ausbauen. Es scheint dem Konzern somit weniger um Logistik- und Transportdienstleistungen zu gehen, sondern mehr um den Zugang zu aussagekräftigen Daten rund um das Transport-, Such- und Konsumverhalten der Zielgruppen. Über die Informationen kristallisieren sich Anhaltspunkte zur Datenvermittlung und zu modernen Dienstleistungen heraus.

Bleibt abzuwarten, inwieweit das Investitionsverhalten der Online-Giganten und die damit einhergehende Kommerzialisierung Erfolg bringen wird.

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Pressemitteilung/ Bild: pixabay

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