Großteil der Berufskraftfahrer zufrieden – Fahrermangel bleibt
Einem Report des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) zufolge, sind 72 Prozent der Berufskraftfahrer mit ihren Arbeitsbedingungen „zufrieden“. Während Betriebsklima und Grundgehalt besonders dazu beitragen, nimmt die Bedeutung der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben zu.
Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) befragte Berufskraftfahrer, um herauszufinden, wie es um dessen Zufriedenheit mit ihren Arbeitsbedingungen steht. Das Ergebnis, das in einem aktuellen Report veröffentlicht wurde, ist relativ positiv. Knapp 20 Prozent sind „sehr zufrieden“, 72 Prozent „zufrieden“ mit ihren Arbeitsbedingungen. „Eher unzufrieden“ waren stattdessen fast 20 Prozent und mit „sehr unzufrieden“ beschrieben rund fünf Prozent ihre beruflichen Rahmenbedingungen. Überaus bedeutend für die Zufriedenheit seien laut Umfrage das Grundgehalt und das Betriebsklima.
Ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Familie
Die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie wird laut BAG immer wichtiger. Dass Arbeitgeber der Logistikbranche verstärkt auf Ausgewogenheit bei Arbeits- und Freizeit Wert legen, scheint angesichts dieser Entwicklung nicht verwunderlich. Um dies zu gewährleisten, berücksichtigen die Betriebe beispielsweise persönliche Wünsche der Fahrer bei der Planung von Schichten und Routen oder führen Begegnungsverkehre ein. Dennoch ist es eine Tatsache, dass Berufskraftfahrer aufgrund ihrer Tätigkeit oft längere Zeit nicht nach Hause können. Abends „überwiegend nicht zuhause“ sind über 50 Prozent der Befragten. „Nur unregelmäßig am Abend zuhause“ gaben rund 20 Prozent an. Täglich am Abend zuhause, sind lediglich knapp 30 Prozent. Größtenteils handelt es sich dabei um Fahrer aus dem Regional- und Nahverkehr.
Weitere Faktoren und gestiegene Ansprüche
Auch Fahrzeugausstattung, selbstbestimmtes Arbeiten, Prämienzahlungen, Sachleistungen und das Berufsimage trägt zur Zufriedenheit der Fahrer bei. Dass die Ansprüche an die Fahrer in den letzten fünf Jahren gestiegen sind, bestätigen 80 Prozent der Befragten mit „spürbar“. Dagegen seien die Anforderungen nach Meinung von rund sechs Prozent gesunken und 15 Prozent sind davon überzeugt, dass sich dahingehend nichts geändert hat. Auf die Frage hin, warum sich die Befragten für den Beruf entschieden haben, antworteten knapp 46 Prozent, dass es sich um den „Wunschberuf“ handle. Sogar über 68 Prozent der unter 35-Jährigen teilen diese Ansicht.
Personalmangel trotz Zufriedenheit
Obwohl die Ergebnisse des BAG-Reports vorwiegend positiv ausgefallen sind, leidet die Branche unter Personalmangel. Die Arbeitgeber finden trotz Bemühungen durch schulische Präsentationen, Jobmessen und Marketingkampagnen nicht ausreichend Nachwuchsfahrer für die dreijährige Ausbildung. Die Zahl angehender Berufskraftfahrer sinkt. Gegenüber dem Vorjahr wurden 2016 rund 3,3 Prozent weniger Auszubildende gezählt, nur knapp 6.900 Auszubildende traten die Ausbildung an. Deutlich mehr Teilnehmer wurden immerhin bei den staatlichen Fördermaßnahmen zur beruflichen Weiterbildung registriert. Ein Hoffnungsschimmer.