Fahrermangel bei Spediteuren
Fuhrunternehmen tun sich immer schwerer damit, freie Stellen besetzen zu können. Eine der Ursachen könnte sein, dass noch oft in der Region oder dem Bundesland nach LKW-Fahrern gesucht wird, in dem das Unternehmen oder einer seiner Standorte angesiedelt ist. Diese Strategie verspricht vor allem in der Nähe der logistischen Hotspots, in Ballungsgebiete oder in starken Industriestandorten vergleichsweise wenig Erfolg. Hier ist einerseits die Konkurrenz durch andere Transportunternehmen oder Werksfuhrparks groß, zum anderen gibt es in solchen Regionen auch ausreichend Möglichkeiten, im Nahverkehr zu arbeiten – mit geregelten Arbeitszeiten und Übernachtung zu Hause.
Alterung des Fahrerdurchschnittes im Fernverkehr
Während die Fahrer im Nahverkehr durchschnittlich 39,1 Jahre alt sind, sind die Kollegen im Fernverkehr im Schnitt etwa 4,4 Jahre älter. Rund 44,1 Prozent aller Fahrer, die auf große Tour gehen wollen, sind zwischen 45 und 60 Jahre alt, weitere 13,3 Prozent haben die 60 mittlerweile überschritten. Ein Warnsignal ist, dass von der gesamten Gruppe der Fernfahrer lediglich noch 10, 6 Prozent unter 30 Jahre alt sind. Hier spielt vor allem die jeweilige soziale Situation eine Rolle. Frisch Verheiratete und junge oder mittelalte Familienväter bevorzugen es, ihren Feierabend und die Wochenenden bei der Familie zu verbringen. Diese Situation birgt aber auch einen kleinen Hoffnungsschimmer: Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Nahverkehrsfahrer sich ab einem gewissen Alter wieder mehr mit dem Gedanken anfreunden können, in den Fernverkehr zu wechseln. Hier kommt auch zum Tragen, dass der Stress im Nahverkehr als deutlich stärker empfunden wird. Laut der Ausweitung von Truck-Jobs.com sind Fahrer im Fernverkehr zufriedener mit ihrer Arbeit und zugleich motivierter. Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Lenker in den Ruhestand gehen und die Stellen nicht nachbesetzt werden können – ein mittlerweile europaweites Phänomen -, muss wohl zu allen Mitteln gegriffen werden. Laut dem Bundesverband für Spedition und Logistik treten jährlich mehr als doppelt so viele Fahrzeugführer den Ruhestand an, wie neue dazukommen. Das führt dazu, dass Zugmaschinen unbesetzt stehenbleiben.
Geringer Frauenanteil
Auch liegt der Frauenteil nach wie vor bei nur 1,6 Prozent. Erst vor wenigen Wochen hat der Logistiker DHL Freight angekündigt, mit einem neuen Beschäftigungsmodell den Beruf des Lkw-Fahrers attraktiver für Frauen machen zu wollen. Man müssen hier eine Vorreiterrollen einnehmen,
Imageproblem des Arbeitsfeldes
Viele haben früher bei der Bundeswehr ihren Führerschein Klasse 2 gemacht, heute muss man dafür ein paar Tausend Euro auf den Tisch legen. Der Beruf des Lkw-Fahrers hat aufgrund seiner schlechten Arbeitsbedingungen generell ein niedriges Ansehen, Nachwuchs ist deshalb nur schwer zu finden. Um dennoch an Arbeitskräfte zu kommen, versuchen viele Unternehmen durch eine Vergütung über dem Tariflohn mehr Mitarbeiter zu „ködern“. Wie Dirk Engelhardt weiter betont, sieht sich die Branche in ganz Europa mit dem Problem konfrontiert, auch der osteuropäischen Konkurrenz fehlt es an Fahrern. Das im vergangenen Jahr 3.600 Lehrlinge eine entsprechende Ausbildung begonnen haben, sei zwar ein guter Schritt, allerdings nur ein „Tropfen auf dem heißen Stein“.Generell muss sich allerdings am Image des Berufes etwas ändern. So setzt sich der BGL für verschiedene Maßnahmen ein, beispielsweise für bessere Bedingungen auf den Parkplätzen und an Verladestellen oder auch Visa-Erleichterungen für ausländische Fahrer. Laut dem Bundesverband braucht es mehr Wertschätzung gegenüber den Fahrern.Das Thema der fairen Arbeitsbedingungen wurde auch lange vom Europaparlament diskutiert. Im April einigte man sich schließlich auf das EU-Mobilitätspaket, welches für die rund 3,6 Millionen europäischen Lkw-Fahrer „gleichen Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort“ vorsieht Außerdem soll mit angepassten Regelungen zur Wochenruhezeit dem Nomadentum ein Stück weit Einhalt geboten werden.
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Hallo und guten Tag!
Und ein frohes neues Jahr noch!
Den Fahrermangel, wenn es den denn wirklich gibt, haben die Transportunternehmen selber zu verantworten!
Wenn man noch immer daran festhält, die Menschen auszubeuten und nur Hungerlöhne zahlen kann oder will, der sollte seinen Betrieb
schließen.
Bin auch auf der Suche! Bin bereits fast 66 Jahre alt! Und mir ist erst jetzt wieder eine Festanstellung im Kühlverkehr angeboten worden,
wo ich einen Bruttolohn von 2.300,- € plus Spesen bekommen würde.
Das sind unmenschliche und kriminelle Firmen, die da mitmischen. Und es wird nicht besser werden!
Gruß
E. Lamberti