Logistik und Transport 4.0: Von vollautomatischen Palettenlagern bis hin zu modernen Infosystemen
Revolution in der Transportbranche: Logistik 4.0 macht’s möglich
Vernetzung, Digitalisierung, Effizienz. Das sind drei große Schlagworte unserer Zeit. Und diese machen auch vor der Logistik- und Transportbranche nicht Halt. Der Begriff „Logistik 4.0“ ist daher längst zum geflügelten Wort geworden. Darunter wird die vollständige Vernetzung von Systemen und Anlagen verstanden – innerbetrieblich sowie entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Unerlässlich hierfür: Automatisierung von Arbeitsprozessen, Transparenz und moderne Informations- und Kommunikationstechnologien. Mancherorts hört sich das alles noch etwas abstrakt an und die Umsetzung hinkt nach, in anderen Bereichen aber hat diese Entwicklung längst Fahrt aufgenommen. Und sie ist auch nicht mehr zu bremsen, denn wer nicht auf diesen Zug aufspringt, wird bald von der Konkurrenz überrollt werden. Erfolgsversprechende Innovationen und Produktlösungen für die Logistik gibt es daher schon einige – wir stellen ein paar davon vor.
Ticketautomaten 2.0
Die Anforderungen an Ticketautomaten für die Bahnindustrie werden vielfältiger. Neben kompakter Bauweise, ausgeklügeltem Innenleben mit verschiedenen Zahlungssystemen, maximaler Einbruchssicherheit und Möglichkeit zur Nutzung im Schienenfahrzeug sollen die Automaten optisch ansprechend sein und dem Corporate Design des Unternehmens entsprechen. Es handelt sich also um All-inclusive-Lösungen für ein integriertes Außen- und Innenleben von Ticketautomaten, die Gehäusehersteller vor neue Herausforderungen stellen.
Ebenso werden in großen Teilen des deutschsprachigen Raums nun sukzessive Busse, Straßenbahnen und andere Transportmittel mit Ticketautomaten ausgestattet, um den Verkauf von Fahrkarten zunehmend in die Fahrzeuge zu verlagern. Einer der Vorteile ist die Tatsache, dass jene Automaten, die in Bussen und Trambahnen zu finden sind, im Unterhalt meist günstiger sind. Im österreichischen Graz wurde beispielsweise im Juni der Einbau der Fahrscheinautomaten in die Grazer Busse abgeschlossen. Insgesamt stehen der Bevölkerung damit nun 173 bargeldlose Fahrscheinautomaten in den Bussen der Graz Linien zur Verfügung. Alle wesentlichen Elemente befinden sich im Bereich zwischen 70 und 120 cm und auch Schriftgröße und Kontrast lassen sich anpassen, wodurch das System einen barrierefreien Zugang ermöglicht.
Vollautomatisches Lager entsteht
Auf ein fünf-gassiges, vollautomatisches Paletten-Hochregallager, ein jeweils zwei-gassiges automatisches Kleinteile- und ein Shuttle-Lager setzt etwa seit kurzem die deutsche Firma Wago GmbH & Co. KG. Hinzu kommt deren umfassende fördertechnische Vernetzung für Paletten-, Behälter- und Kartonware. Und dann sind da noch moderne Robotik-Lösungen für die Depalettierung, Palettierung und Kommissionierung sowie Kartonaufrichter und -verschließer in Verbindung mit einer Automatisierung im Versand. Dieses 11.000 Quadratmeter große Logistikzentrum entsteht direkt neben dem bestehenden Zentrallager in Sondershausen in Thüringen und wird in Zusammenarbeit mit der IGZ Ingenieurgesellschaft für logistische Informationssysteme realisiert. Damit will Wago zukunftsfit werden und die Stellung des Zentrallagers als weltweiten Logistik-Hub, der Landesgesellschaften in 80 Ländern sowie Direktkunden versorgt, weiter ausbauen.
Digitalisierte Schulung und Kommissionierung
Schauplatzwechsel. Von der Mitte Deutschlands reisen wir gedanklich in den Süden. Dort, im bayerischen Kempten, ist der Logistikdienstleister Dachser zu Hause. Und hier zeigt sich ein ähnliches Bild: Auch in Bayern sind automatisierte Lösungen am Vormarsch. So nutzt Dachser mittlerweile mobile Computer des Anbieters Honeywell, um damit gewisse Arbeitsprozesse in den Bereichen Schulung und Kommissionierung zu digitalisieren. Davor griff man an den 163 Standorten auf ein Potpourri an Hardware- und Software-Lösungen zurück, die allesamt sorgfältig gewartet werden mussten. Nun lassen sich arbeitsintensive Abläufe effizienter gestalten und den Mitarbeitern wird die Arbeit erleichtert. Einer der Clous des Systems: Ein Scanner, der das Scannen von Produkten aus einer Entfernung von zehn Zentimetern bis hin zu zehn Metern erlaubt. Damit funktioniert das Ganze auch von einem Gabelstapler aus, ohne absteigen zu müssen und spart somit in Summe Zeit. Ebenso wurde eine eigene App entwickelt, die der Kommissionierung dienlich ist und die Fehlerquote senkt.
Die nächste Generation der Kommissionierstationen
Apropos Kommissionieren: Schon im März dieses Jahres ging die LogiMAT, die internationale Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement, in Stuttgart über die Bühne. Eines der Highlights dabei: eine neuartige Art der Kommissionierung, die das Unternehmen Kardex aus Baden-Württemberg vorstellte. Damit soll das Kommissioniererlebnis auf das nächste Level gehoben werden – und wie das geht wurde interessierten Besuchern live demonstriert. Der springende Punkt: Die neue Kommissionierstation projiziert die relevanten Pick-Informationen direkt auf die Bedienoberfläche des Arbeitsplatzes.
Innovative Infosysteme für die neue Hössbahn
Aber nicht nur in den Lagern geht es hochmodern zu, sondern auch dann, wenn es um den Endkunden geht, entstehen immer mehr moderne Lösungen. Eine Schlüsselrolle nehmen dabei oft Informationssysteme ein. Denn in einer digitalisierten Welt, die bereits über weite Strecken hinweg ohne Personal auskommt und zugleich bestmöglich informieren will, sind sie unerlässlich. Erst heuer wurden beispielsweise Infosysteme bei der neuen Hössbahn im österreichischen Hinterstoder installiert. Konkret bedeutet das: Die Talstation der neuen Bahn verfügt nun über ein digitales Kassensystem mit zwölf Bildschirmen, über eine digitale Panorama-Infoanlage mit Legendenbildschirm, Laufschrift und Spanntuch-Panorama und verschiebbaren LEDs sowie über ein digitales Zugangsportal mit LED-Displays. Die wichtigsten Informationen zum Gebiet, zu den Preisen, der Infrastruktur, Angeboten oder Events lassen sich so mithilfe einer Software im Handumdrehen auf den Bildschirmen und LED-Displays präsentieren.
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