Karriere in der Logistik – so kann’s gehen
Die Logistikbranche gilt als Markt der Zukunft. Neben der Automobilbranche und dem Handel ist sie der wichtigste Absatz- und Beschäftigungsmarkt Deutschlands.
Wer einen Beruf mit Zukunft sucht, ist hier also gut aufgehoben. Aber wie gelingt er eigentlich, der Sprung auf die Logistik-Karriereleiter? Wir zeigen mögliche Arbeitsfelder und Perspektiven der Logistikbranche.
Viele träumen von einem Job, der ihnen nicht nur Spaß macht, sondern bei dem auch das Gehalt stimmt und es die Möglichkeit gibt, die Karriereleiter Sprosse für Sprosse nach oben zu klettern. Mit mehr als 3 Millionen Beschäftigten gehört die Logistikbranche zu den wichtigsten Zweigen der deutschen Wirtschaft. Längst hat sie der Elektronikbranche und dem Maschinenbau den Rang abgelaufen. Vor allem die Tatsache, dass Deutschland im Herzen Europas liegt, sorgt dafür, dass wir einen Anteil von 25 % am Logistik-Markt Europa haben. Auch in Zukunft wird sich die Bedeutung der Logistik nicht ändern. Was sich allerdings ändern könnte, sind die Mittel und Wege, mit denen Güter und Waren transportiert, gelagert, kommissioniert, sortiert, verpackt und verteilt werden. Sei es nun der Einsatz einer neuen Logistiksoftware oder die internationale Kommunikation mit Geschäftspartnern und Kunden. Wer auf der Suche nach einer neuen Herausforderung oder einem beruflichen Einstieg ist, hat in der Logistikbranche also gute Chancen.
So gelingt der Einstieg in die Logistik
Durch den weltweiten Handel hat sich die Logistikbranche in den letzten Jahrzehnten einen festen Platz auf dem Arbeitsmarkt verdient. Ob Schiffsverkehr, Lkw-Transporte über Land oder Gütertransporte mit der Eisenbahn – zu tun gibt es in der Logistik immer was. Entsprechend gut gestalten sich die Chancen auf eine Festanstellung. Um den Einstieg in die Logistik zu finden, sollte man zwei wichtige Grundvoraussetzungen mitbringen: Anpassungsfähigkeit und Flexibilität. Diese beiden Eigenschaften werden sowohl in der Beschaffungs- als auch in der Produktions- und in der Entsorgungslogistik benötigt. Da alle Ebenen der Logistik in den nächsten Jahren ähnlich stark wachsen werden, ist ein Berufseinstieg sowohl als Berufskraftfahrer als auch als Lagerist möglich. Aber auch Akademiker werden stark nachgefragt. Als Ingenieure, IT-Experten und Betriebswirte mit Schwerpunkt Supply Chain Management übernehmen sie verantwortungsvolle Aufgaben an wichtigen Schnittstellen.
Digitalisierung und Automatisierung machen vor kaum einer Branche Halt. Durch immer neue Technologien haben Weiterbildungen vor allem in der Logistikbranche eine große Bedeutung. Sie sichern Arbeitsplätze, erhöhen die Chancen auf eine Neuanstellung und helfen dabei, Positionen mit mehr Verantwortung (und Gehalt) zu übernehmen. Eine Weiterbildung Einkauf und Logistik ist deswegen besonders wichtig für alle, die Karriere im Logistikbereich machen möchten.
Folgende Arbeitsfelder bieten Berufseinsteigern und Berufserfahrenen gute Zukunftsperspektiven:
- Disposition
- Distribution
- IT
- Kommissionierung
- Transport
- Lagerhaltung
- Vertrieb
- Controlling
- Logistikplanung
- Luftverkehr und Schifffahrt
- Spedition und Logistikdienstleistung
- Supply Chain Management
Der Einstieg gelingt in der Regel mit einer dreijährigen Ausbildung. Absolviert man ein entsprechendes Hochschulstudium, kann man gleich im mittleren bis höheren Management anfangen. Empfehlenswert sind außerdem die von immer mehr Unternehmen angebotenen dualen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten sowie logistische Weiterbildungsprogramme.
Ist die Entscheidung zwischen Studium und Berufsausbildung gefallen, kann man zum Beispiel mit einem der folgenden kaufmännischen Ausbildungsberufe in die Logistikbranche einsteigen:
- Kurierdienst
- Express- und Postdienstleistungen
- Kaufmann/frau für Logistikdienstleistungen und Spedition
- Schifffahrtskaufmann/frau
- Luftverkehrskaufmann/frau
Akademische Ausbildungen erhöhen die Karrierechancen
Mit einer abgeschlossenen Ausbildung können in der Branche zahlreiche Weiterbildungen absolviert werden. Besonders gute Chancen auf eine Anstellung hat man mit im SCM (Supply Chain Management). Bei einer Weiterbildung wird man zum Experten innerhalb der Logistikbranche. Themenschwerpunkte sind Marketing, Produktion und Unternehmensführung, so dass sich ein SC-Manager um die gesamte Produktionskette eines Betriebes kümmern kann. Weitere fachspezifische Logistik-Studiengänge konzentrieren sich auf den technischen, kaufmännischen oder IT-basierten Bereich. Mögliche Studiengänge sind
- Betriebswirtschaftslehre
- Verkehrswesen
- Wirtschaftsinformatik
- Wirtschaftsingenieurwesen
- Ingenieurwesen/Maschinenbau
Daneben existieren noch viele weitere Studiengänge mit logistischem Schwerpunkt. An Berufsakademien können Studenten zwischen verschiedenen fachspezifischen Studiengängen wählen. Charakteristisch für diese ist, dass theoretische und praktische Ausbildung gekonnt miteinander kombiniert werden.
Als Grundstein für die spätere Logistik-Karriere sollten möglichst viele der folgenden Voraussetzungen erfüllt werden:
- solide theoretische Ausbildung
- praktische Erfahrung in unterschiedlichen Unternehmensbereichen
- Beherrschung mehrere Fremdsprachen
- nach Möglichkeit Auslandserfahrung
- Verständnis für interfunktionale Prozesse
- Verhandlungsgeschick gegenüber Geschäftspartnern und Kunden
- gute Kommunikationsfähigkeit
- Führungsqualitäten
- Mobilität und Flexibilität
- Fähigkeit zur umfassenden Analyse
- permanente Weiterbildung
Diese Karrierechancen bietet die Logistikbranche
Die Arbeit in der Logistikbranche gilt als sehr vielseitig und abwechslungsreich. Mit einer soliden Grundausbildung und der entsprechenden Weiterbildung sind viele Jobchancen möglich. Einige davon stellen wir hier vor.
Supply Chain Manager (SCM)
- Koordinierung von Logistikprozessen innerhalb eines Unternehmens und Erstellung maßgeschneiderter Lösungen für Kunden und Lieferanten.
- Karriereweg: BWL-Studium oder Logistik-Studium oder eine Qualifizierung zum Supply-Chain-Management-Master
Gefahrgutbeauftragte/r
- Zuständig für den Transport gefährlicher Waren und Güter. Überprüfung von Arbeitssicherheit, Schulung von Mitarbeitern, Erstellung von Maßnahmen-Plänen, Durchführung von Sicherheitsüberprüfungen, Erstellung von Informationsbroschüren.
- Karriereweg: Ausbildung im Bereich Logistik/Spedition oder entsprechendes Studium (auch Ingenieurwesen oder Chemie möglich) + Zusatzqualifikation der IHK zur “Fachkraft für Gefahrengut/Arbeitssicherheit”
Fachkraft für Lagerlogistik
- Warenannahme, Warenüberprüfung, Organisation von Entladungen, fachgerechte Warenlagerung, Planung von Auslieferungstouren im Warenausgang und Ermittlung der günstigsten Versandart, Zusammenstellung und Verpackung von Lieferungen, Beladung von Lkws, Containern und Eisenbahnwaggons
- Karriereweg: zweijährige Ausbildung zum Fachlagerist + Weiterbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik
Logistikmanager
- Tragen die Verantwortung für verschiedene Bereiche wie Marketing, Betriebswirtschaft, Kommunikation, Vertriebssteuerung, Schulung und Qualifikation der zugeteilten Mitarbeiter.
- Karriereweg: Studium Logistikmanagement, technisches Studium mit Logistik-Ausrichtung oder BWL-Studium mit Logistik-Schwerpunkt + Nachweis von Führungsqualifikationen (zum Beispiel mittels Weiterbildungen)
Finanzielle Unterstützung auf dem Karriereweg
Während Ausbildung oder Studium den Grundstein für die spätere Karriere in der Logistikbranche legen, gelten Seminare und Weiterbildungen als wichtige Instrumente um Zusatzqualifikationen zu erwerben. In der Regel muss man für Fort- und Weiterbildungs-Kosten selbst aufkommen. Allerdings gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten. Eine davon ist das Aufstiegs-BAföG, bei dem nur ein Teil der finanziellen Zuschüsse zurückgezahlt werden muss. In einigen Fällen unterstützten auch Arbeitgeber den Wissensdurst ihrer Mitarbeiter und fördern diese auf ihrem Weg nach oben.
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