Die Anhängelast – ein wichtiger Faktor in der Logistikbranche
Wer heute als Unternehmer oder als selbstständiger Fahrer in der Logistik- und Transportbranche tätig ist, muss sich mit allerlei Regularien auskennen. Ein Begriff, der dabei immer wieder fällt und von großer Bedeutung ist, ist die Anhängelast. Gemeint ist damit das Gewicht, dass ein Fahrzeug in Form eines Anhängers mit Beladung hinter sich herziehen darf. Die Anhängelast gibt es gleichermaßen für Pkws wie auch für Lkws. Wir haben hier einmal die wichtigsten Fakten rund um das Thema Anhängelast zusammengetragen.
Was genau ist die Anhängelast und welche Faktoren spielen hier eine Rolle?
Bei der Anhängelast geht es um Lasten, die vom jeweiligen Zugfahrzeug gezogen werden. Dabei spielt die zulässige Gesamtbeladung eines Anhängers keine Rolle. Wichtig ist grundsätzlich nur die tatsächliche Masse oder Last, die der Hänger gerade darstellt. Diese besteht aus dem Leergewicht und der Ladung und darf zusammen die Anhängelast für das jeweilige Zugfahrzeug nicht überschreiten.
Wo findet man die Anhängelast für ein Fahrzeug?
Das Thema Anhängelast hat der Gesetzgeber bewusst offen definiert und dabei letztlich für jedes Fahrzeug eine eigene individuelle Anhängelast ermöglicht. Grundsätzlich greift hier als Rechtsgrundlage der § 42 StVZO. Hier ist geregelt, dass zwischen drei Arten von Fahrzeugen unterschieden wird.
-„normalen“ Personenkraftwagen
-Personenkraftwagen, die Geländefahrzeuge im Sinne dieses Gesetzes und seiner Anhänge sind
-Lastkraftfahrzeuge
Während für Personenkraftwagen gilt, dass die Anhängelast nicht mehr als das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs sein darf, darf die Anhängelast bei einem Lastkraftfahrzeug maximal das 1,5-fache des zulässigen Gesamtgewichts der Zugmaschine betragen.
Darüber hinaus gilt für Pkws eine Obergrenze von 3,5t. Auch diese gilt für Lastkraftwagen natürlich nicht. Die konkrete Anhängelast ist in den Zulassungsbescheinigungen des jeweiligen Fahrzeugs zu finden – zusammen mit dem zulässigen Gesamtgewicht eines Fahrzeuges.
Was ist noch wichtig für die Anhängelast?
Neben dem Fahrzeug selbst und den rechtlichen Gegebenheiten zu einzelnen Modellen, ist auch die Anhänger- oder Sattelkupplung ein wichtiger Faktor bei der Frage nach der maximalen Anhängelast. Die Stärke der Verbindung zwischen dem Zugfahrzeug in Form der genannten Kupplung und dem Anhänger ist wichtig, da bei einer zu schwachen Verbindung auch eine theoretische Anhängelast nichts daran ändert, dass die Anhänger- oder Sattelkupplung Schaden nehmen und damit das ganze Fahrzeug beschädigen würde.
Um die Stärke einer solchen Anhänger- oder Sattelkupplung zu definieren, wurde der D-Wert ins Leben gerufen. Das „D“ steht dabei für „Deichsel“. Der D-Wert ist in das Typschild einer jeden Anhängerkupplung eingestanzt, damit man anhand des D-Werts unmittelbar errechnen kann, wie hoch die Anhängelast für dieses Zugfahrzeug ist.
So wird die Anhängelast berechnet
Hat man einmal den D-Wert ermittelt, ist die Berechnung der Anhängelast vergleichsweise einfach. Die Formel dafür lautet:
(D-Wert x Gesamtgewicht) / (Gesamtgewicht x 9,81 – D-Wert) = Anhängelast
Was passiert, wenn die Anhängelast überschritten wird?
Zum einen ist ein Überschreiten der Anhängelast für das Zugfahrzeug natürlich nicht gut. Es erhöht die Unfallgefahr und darüber hinaus die Gefahr, dass an der Kupplung oder dem Fahrzeug selbst ein Schaden auftreten könnte.
Doch ein Überschreiten der Anhängelast hat auch rechtliche Folgen. Je nachdem wie hoch die Überschreitung der Anhängelast ausfällt, können:
-ein Bußgeld zwischen 30 Euro und 425 Euro
-und im schlimmsten Fall zusätzlich ein Punkt in Flensburg fällig werden.
Wie hoch genau ein Bußgeld ausfällt, ist von zwei Faktoren abhängig:
-Höhe der Überschreitung der Anhängelast
-Handelt es sich um ein Fahrzeug mit einer zulässigen Gesamtmasse von 7,5t oder mehr?
Bei Fahrzeugen mit einer Gesamtmasse von 7,5t oder mehr stellt sich zusätzlich immer auch die Frage, ob man das Fahrzeug selbst betrieben hat oder ob man den Betrieb des Fahrzeuges mit diesen Gewichten und Ladungen angeordnet hat. Insofern sind auch Unternehmer aus der Transportbranche nicht aus dem Schneider, wenn ihre Mitarbeiter mit Gespannen fahren, bei denen die Anhängelast überschritten ist.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter bussgeldkatalog.de/anhaengelast/
Weitere interessanten Seiten:
https://www.transportbranche.de/ladungssicherung-und-ueberladung/
https://www.transportbranche.de/wissen/fuehrerschein/
https://www.transportbranche.de/wissen/lastkraftwagen/
https://www.transportbranche.de/wissen/lastkraftwagen/lkw-anhaenger/
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Vielen Dank für diesen Beitrag! Vor allem diejenigen, die im Beruf öfter mit einem Anhänger unterwegs sind, sollten auf die Höchstbelastung achten. Sonst kann es teuer werden. Wie in dem Beitrag von euch beschrieben. Wenn man sich wirklich böse Überraschungen bei einer Kontrolle ersparen will, kann auch ein Radlastwaagen wie bspw. diese hier http://www.waagen-friederichs(dot)de/radlastwaagen.html helfen, nicht über die maximale Anhängerlast zu kommen. Für Fahrzeuge, die öfter mit Anhänger unterwegs sind, kann dies durchaus sinnvoll sein.